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Kiosk Diessen am Ammersee

Wettbewerb – Neuer Kiosk Diessen

Respektvoll und dennoch zeitgenössisch weitergeführt fügt sich der neue Kiosk in die Seeanlagen von Dießen, den Linien des ADK-Pavillons folgend, ein.

Als übergeordnetes Leitmotiv reduziert sich die Kubatur vom Walmdach des bestehenden denkmalgeschützten Pavillons auf die soziokulturelle Wahrnehmung einer üblichen Satteldachbebauung. Dabei bildet sie mit einer sanften Richtungsänderung den Brückenschlag zwischen Besuchern des ADKPavillons und den Seeanlagen. Mit einer, über die Dachhaut gezogenen, monolithisch anmutenden Hülle, begleitet der vorgeschlagene Baukörper die Platzsituation um die Seeanlagen. In den Grünzug integriert und als selbstverständlicher Bestandteil davon präsentiert sich die Längsseite zum See und Publikum.

 

In die Skulptur aus dunkel-gräulich schimmernden, abgeflammtem Lärchenholz schiebt sich ein markanter Ausschnitt aus einladender, naturbelassener Lärchenvertäfelung, welcher die Besucher mit einer reduzierten Geste zielführend zum Verkaufsbereich einlädt. Die vorhandene Terrasse wird in ihrer bisherigen Südorientierung aufgenommen und um den Kiosk mit Seeblick weitergeführt – ein Freiraum mit Ausblick zum Verweilen, Entspannen und Genießen. Optional kann diese mit leichten textilen Sonnensegeln überspannt werden, um neben dem vorhanden Baumbestand weiteren Schatten zu spenden. Im Inneren des Kiosks wird besonders auf die Abläufe eines Zweipersonen-Betriebs Wert gelegt.

 

Dieser verlangt neben grundlegenden hygienischen Parametern auch eine Küchenplanung, welche optimale verbale und visuelle Kommunikationsmöglichkeiten bietet. Trennwände zwischen Verkauf und Küchenbereich werden daher halbhoch angeordnet. So wird eine, den Abläufen gerecht werdende, Bewirtschaftung der Gäste gewährleistet. Lediglich zwischen Küche und Abwasch erfolgt eine räumliche Trennung, die den hygienischen Anforderungen Rechnung trägt. Die Unterbringung der Mülltonnen wird platzsparend, durch einen von aussen mit Schiebeelementen verkleideten Einschub, vorgeschlagen. Außerhalb der Öffnungszeiten und zur Winterzeit, lässt sich der Ausschnitt zur Seeseite ebenfalls mit Schiebeelementen zu einer homogenen Skulptur schließen. Der dahinter entstehende Raum wird dadurch zur Lagerfläche für die Außenmöbel, mit kurzen Transport- und Laufwegen. Als wichtigste Zielsetzung beansprucht der neue Kiosk seine vollumfängliche Integration in die Seeanlagen mit ADK-Pavillon, als Teil eines gesamten Ensembles und strebt dabei an, allen Nutzeransprüchen gerecht zu werden.

Material+Konstruktion:

Durch die Möglichkeit der Vorfertigung einzelner Wand- und Dachelemente in Paketen, lässt sich der Baukörper besonders wirtschaftlich umsetzen. Die Kubatur kann so bereits in kürzester Bauzeit vor Ort zusammengesetzt werden, ohne der Aufenthaltsqualität an den Seeanlagen wegen einer langen Baustellenansicht Abbruch zu leisten. Das Abflammen der Lärchenfassade dient als traditioneller Witterungsschutz für das Holz und macht zugleich ein facettenreiches Spiel verschiedenster grau-schwarzer Schimmer erlebbar. Konstruktion und Materialwahl liefern einen besonders nachhaltigen und natürlichen Beitrag zur Umsetzung des neuen Kiosks. Dabei spielt der Werkstoff Holz und dessen individuelle handwerklichen Bearbeitungsmöglichkeiten eine tragende Rolle.